Die ältere Generation  und das Internet
(last modified 2019-08-13T02:29:22+00:00 )
Aug 13, 2019 04:29 Europe/Berlin
  • Die ältere Generation  und das Internet

Mit zunehmenden Alter gehen dem Menschen immer mehr vorherige Rollen verloren, wie die in der Berufswelt und in der Familie und Gesellschaft. Aber wenn er klug und gesund ist, passt er sich den neuen Bedingungen an. Dies wird ihm heutzutage durch Internet und soziale Netzwerke leichter gemacht.

 

 

                 

ältere Menschen im Internet

 

 

Überall auf der Welt gibt es doch inzwischen viele alte Menschen, die mit ihren Kindern und Enkeln und Freunden über Internet korrespondieren und auf diese Weise die Entfernungen überwinden und das erreichen, wonach sie sich sehnen: den sozialen Kontakt.

Das Interesse von älteren Menschen am Internet wird unter anderem damit begründet, dass die Kinder selbständig wurden, die gealterten Menschen  alleine geblieben sind und sie manchmal nur über dieses Medium schnell und einfach mit ihren Lieben Kontakt aufnehmen können. Es gibt einige Dinge, die einem alten Menschen in Depressionen und Isolation treiben können, wie das zunehmende Altern, der Verlust des Ehepartners, die Entfernung zu den Kindern, die abnehmende Fähigkeit zur Ausführung von verschiedenen Tätigkeiten, das Hüten des Hauses und die Einsamkeit.  Gibt es da überhaupt einen Weg, dass er sich wieder jünger fühlt und einen lebendigen Kontakt mit den anderen pflegen,   seine Freizeit füllen und den Kampf gegen die Vergesslichkeit und Alzheimer antreten kann?

                    

Die Psychologie teilt die ältere Generation in drei Gruppen auf  nämlich die des frühen Alters von 60 bis 70, dann die mittleren Alters von 71 bis 80 und dann die mit hohem Alter  von 81 bis aufwärts. Psychologisch gesehen haben die Mitglieder jeder dieser Altersgruppen ihre eigenen Bedürfnisse und für jede dieser Gruppe bedarf es eines besonderen kulturellen Programmes, das auf ihre psychischen Bedürfnisse eingeht, ihnen Lebenshoffnung und ein Gefühl der Sicherheit gibt und sie am gesellschaftlichen Leben mitbeteiligt. Zudem müssen ihren Unterhalts- und Wohnbedürfnisse angemessen und entsprechend ihrem Alter gedeckt werden. 

Wenn jemand auf das hohe Alter zugeht, verliert er das Gefühl, einen konkreten Platz einzunehmen und ein konkretes Ziel zu haben. Diejenigen alten Menschen werden sich jedoch geborgen fühlen, denen die Familie und die Gesellschaft das Gefühl gibt, nützlich und achtenswert zu sein.

 

 

Manche denken im Zusammenhang mit den Problemen von alten Menschen in erster Linie an medizinische Probleme oder höchstens noch daran, dass sie Sport betreiben sollten.  Seltener machen sie sich dahingegen Gedanken über soziologische Probleme im Alter und deren Lösung.   

Wir haben uns jedoch gefragt, welche Rolle die Nutzung des Internets und der sozialen Netzwerke für alte Menschen spielt.

                                  

 

Im November 2004 haben circa 11 Millionen ältere Menschen überall auf der Welt das  Internet benutzt. Das war 55 Prozent mehr als im Vergleich zum Jahre 2000.  2008 waren es bereits 18 Millionen. Auch war 2009  die Stundenzahl der jährlichen Internetnutzung im Vergleich zum Jahre 2000 von  30 Stunden auf 60 Stunden gestiegen. 

Die Feldforschung des Pompeu Fabra-Institutes in Barcelona legt  den wichtigsten Grund für das Interesse alter Menschen am Internet offen:  nämlich das Gefühl zu der virtuellen Gemeinschaft der Anwender zu gehören. Im Alter möchte der Mensch verspüren, dass er  einen Platz im  Weltdorf einnimmt. Deshalb ist er  gerne  bereit, mit den virtuellen Kommunikationswegen vertraut zu werden.

                      

Der Jahresbericht des amerikanischen Medienforschungszentrums belegt, dass ältere Menschen, die Internet und virtuelle Kommunikationswege nutzen,   20 Prozent weniger von Depressionen befallen  werden als Gleichaltrige, denen das Internet fremd ist.

Eine angemessene Nutzung des Internets wird der älteren Generation auch seitens der Ärzte empfohlen. Forscher an der amerikanischen Universität Louisiana gaben bekannt dass jemand, der im Alter mit dem Computer arbeitet und im Internet zielbewusst über Themen nachliest eine bessere Gehirnfunktion aufweist und seltener von Erkrankungen wie Alzheimer befallen wird. In Wahrheit sind die Anwesenheit in der virtuellen Gemeinschaft und der Umgang mit dem Internet für alte Menschen, welche beweglich und dynamisch bleiben wollen, wie die Teilnahme an einem Club für geistiges Training.

                         

 

Welcher Teil der virtuellen Welt ist bei den älteren Menschen besonders gefragt?  Untersuchungen in Australien zeigen, dass es die E-Mail-Box und die Nachrichtenportale sind. Über E-Mail bleiben sie mit ihren Freunden und ihren Familienmitgliedern, nah und fern, in Kontakt und erfahren über die verschiedenen Ereignisse.

Bei der älteren Generation sind außerdem die  Seiten mit Landkarten und Luftaufnahmen und Übersichtskarten über Klimaverhältnisse beliebt. Sie möchten gerne mehr über Klima und Natur von anderen Teilen der Welt erfahren, obwohl sie vielleicht niemals dort gewesen sind.

Die nächste Anwendung des Internets, die unter der älteren Generation Interesse gefunden hat, sind laut obiger Untersuchung in Australien online-Banktätigkeiten.

Neben den medizinischen Forschungsergebnissen liefern auch die Resultate von Umfragen seitens Computerunternehmen einen Eindruck davon, welche positive Wirkung die Benutzung des Computers und seiner Möglichkeiten auf ältere Menschen hat. Mehr als zwei Drittel der Befragten waren davon überzeugt, dass die Nutzung dieser Technologie sich positiv auf ihr Leben ausgewirkt hat.  Interessanterweise hat die Hälfte der Befragten über 50  ein Leben ohne Computer und Internet als schwer  bezeichnet.

Die Bereitstellung schneller Internetverbindungen ermöglicht es den gealterten Menschen in kurzer Zeit Filme, Musik und Computerspiele herunterzuladen und zu benutzen.  Während in der Vergangenheit die ältere Generation ihre Freizeit oft vor dem Fernseher verbrachte, ziehen heute 40 Prozent der Personen, die eine schnelle Internetverbindung haben die Nutzung des Internets vor.

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Ein Webexperte sagt zudem: Ältere Menschen können wertvolle Informationen über verschiedene medizinische Angelegenheiten und soziale Dienste im Internet finden und gute Beziehungen zu Freunden und Mitgliedern ihrer Familie herstellen. Man muss ihnen dennoch auch für den digitalen Weg geeignete Anleitungen  für die Überwindung des Abstandes  zwischen ihrer und der jungen Generation geben und ihnen in einer einfachen Sprache Informationen anbieten.

                

Der Internetbesuch kann gemäß neuester Forschungsergebnisse Depressionen im Alter bekämpfen.  Man schätzt die Zahl der betagten Amerikaner, die unter Depressionen leiden, auf circa  10 Millionen. Diese Depressionen gehen meist auf Einsamkeit und Isolation zurück, doch mit Hilfe des Internets können Depressionen auf bis zu 30 Prozent reduziert wird.  Die Leiterin des Forschungsprojektes an der Fakultät für Kommunikation und Medien der Universität Michigan unterstreicht die enorme   Wirkung der Benutzung von sozialen Netzwerken seitens älterer Personen und sagt, dass sie dank Kontakt mit den anderen auf diesem Wege sich weniger einsam fühlen.   

Bei diesen Untersuchungen wurde der Grad an Depressionen bei den teilnehmenden Personen vor Nutzung des Internets mitberücksichtigt und es stellte sich heraus, dass die Verbesserung der Stimmungslage durch Nutzung des Internets von dem  Grad vorheriger Depressionen abhängt. Bei alten Menschen die alleine leben, bewirkte  der Internetgebrauch jedoch offensichtlich in jedem Fall einen stärkeren Rückgang  der Depressionen.

Die sozialen Beziehungen sind von großer Bedeutung für die psychische Gesundheit von alten Menschen, abgesehen davon dass die psychischen Ressourcen einer Gesellschaft mit zunehmenden Kommunikationen zwischen den Einzelnen und der Gesellschaft wachsen. Forscher versichern, dass die Mitbeteiligung von alten Menschen an den sozialen Netzwerken sowohl die psychischen Ressourcen der Gesellschaft als auch die Lebensqualität dieser Menschen steigern.

 

 

Gemäß obiger Untersuchung interessieren sich die alten Menschen, nachdem sie in Rente gegangen oder pensioniert sind, dafür ihre Kontakte zu den anderen durch soziale Netzwerke zu bewahren und dies ist für 25 Prozent von den Befragten der Grund weshalb sie sich in diesen Netzen anmelden.

Es lässt sich sagen, dass  die Mitgliedschaft in soziale Netzwerken  und die Unterstützungsmöglichkeiten, die sich aus dieser Mitgliedschaft ergeben, eine gesteigerte Teilnahme der gealterten Menschen an sozialen Verantwortungen und ihren Verbleib als ein aktives Mitglied der Gesellschaft mit sich bringen. Am meisten Freude und Zufriedenstellung findet die ältere Generation natürlich in den sozialen Netzwerken, wo nicht Unbekannte, sondern Freunde, Familienmitglieder oder Nachbarn miteinander korrespondieren.  Es lässt sich daraus auf einen direkten positiven Zusammenhang zwischen den sozialen Netzwerken  und der Zufriedenheit mit dem Leben schließen. Mit zunehmenden Zugang zu den sozialen Netzwerken steigt auch die Lebensfreude. Natürlich spielt die Art des sozialen Netzwerkes auch eine Rolle. Wenn hier der ältere Mensch mit Freunden und Familie korrespondieren kann findet er eher Unterstützung. Gesteigerte Lebensfreude steigert wiederum das Interesse an den sozialen Netzwerken.

Es darf nicht vergessen werden, dass das Alter eine wichtige Phase im Leben des Menschen darstellt und die Beachtung der Probleme und Bedürfnisse in diesem Lebensabschnitt soziologisch notwendig ist. Die Lebensqualität der älteren Generation muss verbessert werden. 

 

 

 

 

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