Nov 12, 2019 06:24 CET
  • Islam richtig kennenlernen (197 - Ereignisse vor der Qiyama)

Wir werden heute über gewaltige Ereignisse kurz  vor der Auferstehung von den Toten sprechen.

 

 

 Wir sagten, dass einmal die gesamte Weltordnung zerstört werden wird. Gott hat dies verheißen und außer ihm kennt niemand den Zeitpunkt, wenn es so weit ist und niemand weiß, wann der Tag der Auferstehung – Yaum-ul Qiyama – sein wird.

            

 

Laut dem Heiligen Koran ist Qiyama das Ende der jetzigen und der Beginn der darauffolgenden anderen Welt - dem Jenseits.. In  zahlreichen Versen des Korans macht dieser  auf die gewaltigen Ereignissen kurz vor der Qiyama aufmerksam. Manchmal verbildlicht er einige Ereignisse so konkret, dass der Mensch sie fast vor Augen hat. 

Der Koran bezweckt ja unter anderem, dass der Mensch sich auf die Quiyama vorbereitet. Daher warnt Gott vor diesem Tag. Im Vers 281 der Sure 2 (Baqara) spricht er:

Und hütet euch vor einem Tag, an dem ihr zu Allah zurückgebracht werdet. Dann wird jeder Seele in vollem Maß zukommen, was sie verdient hat, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt.

                

Wir sollten also ständig auf unser Verhalten und unsere Handlungen achten und daran denken, dass wir eines Tages vor dem Schöpfer und Herrn der Welt diesbezüglich Rede und Antwort stehen müssen.

 

Gott hat sogar bei einigen der Dinge, die sich vor der Auferstehung von den Toten ereignen, geschworen, um zu betonen, dass der Jüngste Tag ganz bestimmt eintreten wird und wahr ist.  An diesem Tag wird jeder wissen, was er für das Jenseits vorausgeschickt hat.

Es verdient Aufmerksamkeit, dass der Koran auf gewaltige Veränderungen hinweist, die nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen  einmal unweigerlich  eintreten werden. Wissenschaftlich gesehen  sind diese Voraussagen ein überzeugender Beweis für den Wundercharakter (Idschaz) dieses Himmelsbuches.

 Wir sagten schon im letzten Teil, dass die Sonne kurz vor dem Jüngsten Tag Qiyama erlöschen wird, ebenso wie die Sterne abstürzen werden,  die Erde ihren Inhalt ausschüttet und die Berge zerbröckeln. Die Welt gerät völlig aus dem Gleichgewicht und die jetzige Ordnung in ihr geht zugrunde. Der Himmel wird sich spalten und er wird zusammengerollt als wäre er eine Schriftrolle. 

Was geschieht gemäß dem Koran bei diesem Weltuntergang mit der Sonne, dem Mond und den Sternen? Welche Bedeutung haben diese  eigentlich für die jetzige Welt?

                        

 

Die Sonne, dieser große leuchtende Stern, spendet Wärme und Licht. Gott  hat im Koran bei ihr und ihrem Licht geschworen. Die Sure  91 (Schams)  beginnt mit folgendem Vers

Bei der Sonne und ihrer Morgenhelle

 

 

Die Sonne ist zwar glühend heiß, aber dennoch ein großer Segen für die Menschheit. Gott sagt über sie im Vers 13 der

Sure 78 (Naba):

Und Wir haben einen hell glühenden Leuchtkörper gemacht

Durch die Beschreibung der Sonne in diesem Vers als hellglühenden Leuchtkörper werden wir auf zwei große Geschenke Gottes aufmerksam gemacht, die von vitaler Bedeutung für die Welt sind, nämlich Licht und Wärme.

Sonnenlicht erhellt nicht nur die Erde sondern spielt eine entscheidende Rolle für die Existenz aller Lebewesen auf ihr.  Ebenso ist ihre Wärme für das Leben der Menschen, Tiere und Pflanzen wichtig und außerdem kommen erst durch die Wärme der Sonne Wolken und Wind zustande, so dass es auf dem Festland regnet und Flüsse entstehen und die Menschen Ackerbau betreiben können.  Die Sonne stellt den Menschen umsonst Licht zur Verfügung. Sollte diese lebensspendende Leuchte einmal erlöschen, wird sich überall Dunkelheit, Schweigen und der Tod ausbreiten.

Aber noch befindet sich die  Sonne auf dem ihr zugewiesenen Platz und bewegt sich mitsamt ihrem Sonnensystem  durch den Weltraum. Darauf verweist Gott im Vers 38 der Sure 36 (Yas), wo es heißt: 

Und die Sonne läuft zu einem für sie bestimmten Aufenthaltsort.

Doch alles wird kurz vor - Beginn des Jenseits – vor dem Tag der Auferstehung total anders sein. Dann wird die Sonne ihr  Licht verlieren und  dies wird das Ende  aller Erscheinungen, die vom Licht und der Wärme der Sonne abhängig sind, bedeuten

Heute weiß man, dass im Inneren der Sonne  bei der Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium bei Temperaturen um 15 Millionen Grad eine große Energie abgegeben wird.

Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen wird der gesamte Wasserstoff  der Sonne am  Ende zu Helium geworden sein. Die Sonne wird erst zu  einem roten Riesenstern aufgebläht, welcher die Planeten Merkur  und möglicherweise auch die Venus und die Erde verschluckt.  Durch die Ausdehnung der Sonne und Zunahme ihrer Hitze wird natürlich alles Leben auf der Erdkugel vernichtet worden sein.

Nach einiger Zeit wird die Sonne auf ihren Kern zusammengeschrumpft und nur noch ein weißer Zwerg sein,  der dann nach einiger Zeit überhaupt kein Licht mehr abgibt.   Auf diese Weise geht also das jetzige Sonnensystem, zu der die Erde gehört, zugrunde.

Der Koran beschreibt das Schicksal der Sonne kurz vor Qiyama – dem Beginn des Jenseits - in der Sure 81 im Vers 1 wie folgt

 

 

 "إِذَا الشَّمْسُ کُوِّرَتْ "-

Wenn die Sonne eingerollt ist

 

Das Word Kuwwirat, welches hier die Endphase der Sonne beschreibt,  ist von dem Wort Takwir abgeleitet welches so viel bedeutet wie  Zusammenfalten und Einrollen  einer Sache.

Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Sonne schließlich verkleinert wird und ihr Licht zu Ende geht.   

 

Was im Koran über das Ende der Sonne und der Sterne steht, bildet keinen Widerspruch zu den Hypothesen über das Absterben der Sonne und die Vernichtung des Sonnensystems.  Heute sagen auch die Wissenschaftler, dass die Sonne am Ende allmählich an Masse verliert und schließlich erlischt. Man beachte,  dass der Koran auf diese Wahrheiten in einer Zeit hinweist, in der in den Gelehrtenkreisen noch keiner etwas von solchen Dingen auch nur ahnte.

                                 

In der jetzigen Weltordnung bewegen sich die Himmelskörper  jeder auf seiner eigenen Bahn und stoßen nicht zusammen. Der Koran sagt im Vers 40 der Sure 36 (Yas) 

 

 

Weder ziemt es der Sonne, den Mond einzuholen, noch wird die Nacht dem Tag zuvorkommen; alle laufen in einer (jeweils eigenen) Umlaufbahn.

 

Doch bei Herannahen der Auferstehung von den Toten, wird diese Ordnung zusammenbrechen. Sonne und Mond werden ihre eigentliche Bahn verlassen und miteinander verschmelzen. Im Vers 8 und 9 der Sure 75 

(Qiyama) Vers 8 und 9 lesen wir:

und (wenn) der Mond sich verfinstert

und Sonne und Mond zusammengebracht werden,

 

Die Koranexegeten deuten diesen Vers verschieden. Einige verstehen es so, dass der Mond und die Sonne auf der gleichen Seite der Erde am Himmel  erscheinen, dass beide im Osten aufgehen und im Westen untergehen.  Aber mit größerer Wahrscheinlichkeit ist gemeint, dass der  Mond allmählich immer mehr von der Sonne angezogen und schließlich von ihr verschluckt wird. 

Wie auch immer, in diesem Vers wird auf zwei wichtige Ereignisse beim Weltuntergang hingewiesen, nämlich das Erlöschen des Mondes und die Verschmelzung von Mond und Sonne.

 

Wenn die Sonne erlischt wird es natürlich auch auf dem Mond und auf der Erde dunkel werden.

                               

Der Koran verweist darauf, dass sich nicht nur der Mond und die Sonne sondern auch die Sterne in einer besonderen Bahn bewegen. Gott  hält den Himmel und die Sterne davon abhält, dass sie ihre Bahnen verlassen.

 Im Vers 41 der Sure 35 (Fatir) steht:  

Allah hält die Himmel und die Erde, dass sie nicht vergehen. Und wenn sie vergehen würden, so könnte niemand nach Ihm sie halten. Gewiss, Er ist Nachsichtig und Allvergebend.

 

Gott hat alle Dinge erschaffen und er hat auch alle ihre Angelegenheiten in der Hand. Es ist erstaunlich dass die riesigen Sterne sich seit Millionen von Jahren frei im All  bewegen und nicht aus der Bahn weichen, die Gott für sie bestimmt hat. Wie die Erdkugel, die seit mehreren Milliarden aufgrund fester Regeln sich auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne bewegt.

Doch bevor der der Jüngste Tag eintritt wird  es mit der Bewegung der Sterne und Planeten vorbei sein. Im Gegensatz zu der heute herrschenden Ordnung werden sie alle aus ihrer Bahn geraten wie Perlen an einer Halskette die in alle Richtungen versprengt werden, wenn die Kette zerreißt. In der Sure 82 (Infitar) beschreibt es der Koran im Vers 2 wie folgt:

und wenn die Sterne sich zerstreuen

Am Weltende werden nach der Zerstreuung der Sterne alle Sonnensysteme im All  auseinandergehen. Die ganze Ordnung im All stürzt ab. Nach diesem Zusammenstürzen beginnt das Jenseits.

Wie es im Vers 97 der Sure 6, Anam, heißt sind die Sterne die Wegweiser für den Menschen in der  Dunkelheit auf dem Festland und auf dem Meer, aber sie werden verstreut werden und untergehen.

Im Vers 2 der Sure Takwir (82) heißt es über die Ereignisse kurz vor Beginn des Jenseits:

und wenn die Sterne verstreut werden

und in der Sure 77 (Mursalat) steht über dieses Geschehen  im Vers 8

 

Wenn dann die Sterne ausgelöscht werden

 

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