Dez 27, 2021 09:07 CET

Wie Sie wissen, haben wir die Sure 51, Sure Dhariyat, bis zum Vers 46 besprochen. Wir schlagen den Koran wieder auf und betrachten die Verse 47 bis 49 dieser Sure: 

(51: 47 - 53)

 

وَالسَّمَاءَ بَنَيْنَاهَا بِأَيْدٍ وَإِنَّا لَمُوسِعُونَ

„Und den Himmel haben Wir mit (unbeschreiblicher) Kraft aufgebaut, und Wir weiten (ihn) wahrlich (immer noch weiter) aus.“ (51: 47)

 

وَالْأَرْضَ فَرَشْنَاهَا فَنِعْمَ الْمَاهِدُونَ 
„Und die Erde haben Wir ausgebreitet. Wie trefflich haben Wir (sie) geebnet!“ (41: 48)

 

وَمِن كُلِّ شَيْءٍ خَلَقْنَا زَوْجَيْنِ لَعَلَّكُمْ تَذَكَّرُونَ

„Und von allem haben Wir ein Paar erschaffen, auf dass ihr bedenken möget (und euch mahnen lasst).“ (51: 49)

 

Diese Verse deuten erneut auf die Allmacht Gottes hin, mit der Er Himmel und Erde und die Lebewesen erschaffen hat. Dieser Hinweis dient dem Ziel, die Zweifel über die Auferstehung von den Toten, die Rückkehr zu Gott und das Jenseits zu beseitigen.

Zuerst ist von der Größe der Himmel die Rede: Wir werden an die Sterne über uns erinnert und an die Milchstraßen, die sich ausdehnen. Uns wird bewusst, dass wir nicht fähig sind, ihren Beginn und ihr Ende zu sehen. All dies ist ein klares Zeugnis für die endlose Macht des Herrn der Welten.                         

Der Vers 47 in der Sure Dhariyat erklärt eindeutig, dass Gott den Himmel erschaffen hat und ihn unentwegt ausdehnt. Inzwischen haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich die Welt tatsächlich rasch ausdehnt.  Aufgrund einer wissenschaftlichen Theorie entfernen sich die Sterne in einer Milchstraße mit großer Geschwindigkeit von deren Zentrum. 

Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Ausdehnung des Weltalls voraussetzt, dass es einen Ausgangspunkt gegeben hat, in dem  sich anfangs alles zusammenballte und dann auszudehnen begann, und der aktuelle Stand aus dieser Ausdehnung hervorging.

Nicht nur der am nächsten zu uns liegende Himmel ist Gottes Werk. Er hat auch die Erde unter unseren Füßen so geschaffen und die Täler so ausgedehnt, dass eine Ansiedlung möglich wurde und wir Menschen  Ackerbau und Viehzucht betreiben und unsere Bedürfnisse decken konnten und können.  Mit anderen Worten: Gott hat auf dieser Erde die notwendigen Bedingungen für die Aufnahme der Menschen geschaffen. Der Mensch ist Gottes Gast auf dieser Erde.

Wir sollten das Beispiel der Erdatmosphäre anführen, die allen Lebewesen die Existenz auf der Erde erlaubt. Die Atmosphäre, welche die Erde umhüllt, hält Sonnenwärme zurück und verhindert auf diese Weise, dass die Erde in der Nacht unvorstellbar kalt wird und am Tag unerträglich heiß. Außerdem ist die Erdatmosphäre ein starkes Abwehrschild für die Erde und schützt die Erdbewohner gegenüber den Gesteinen aus dem All. Wenn ein Meteorit in die Atmosphäre eintritt, wird er von ihr zerstört.

Nachdem in den ersten beiden obigen Versen von der Erschaffung des Himmels und der Erde gesprochen wurde werden die verschiedenen Lebewesen erwähnt. Gott hat alle Wesen nach dem Prinzip der Paarigkeit erschaffen, damit sie sich fortpflanzen können und auf natürliche Weise das Menschengeschlecht und die anderen Lebewesen erhalten bleiben. Das Paarigsein gilt allerdings nicht nur in der Welt der Lebewesen sondern generell für alles was existiert.

                              

Die genannten Erscheinungen in der Schöpfung dürften völlig genügen, um für den Menschen erkenntlich zu machen, dass Gott die Macht hat, die Toten auferstehen zu lassen und dass er, der Mensch, von seinem Eigensinn Abstand nehmen sollte.

 

Wir können uns aufgrund dieser Verse einiges vor Augen halten, zum Beispiel:

 

Erstens: Die Welt befindet sich unentwegt in Bewegung und im Zustand der Ausdehnung.

Zweitens: Das Prinzip der Paarigkeit trifft nicht nur bei den Menschen, Tieren und Pflanzen sondern auch bei den leblosen Dingen zu.

Drittens: Der Koran ist kein Buch, das uns ausführlich alle  Erscheinungen in der Natur vorstellt,  aber er verweist auf einige Gesetze, die in der Natur herrschen und die die Allmacht des Schöpfers demonstrieren. Gott will damit erreichen, dass der Schleier der Ignoranz vor den Augen des Menschen weicht.

                   

 

Es sind die Verse 50 und 51 der Sure Dhariyat, die wir jetzt kurz erläutern:

                                                  

فَفِرُّوا إِلَى اللَّهِ ۖ إِنِّي لَكُم مِّنْهُ نَذِيرٌ مُّبِينٌ 

„So flüchtet (nun) zu Allah. Gewiss, ich bin euch von Ihm ein deutlicher Warner.“ (51: 50)

 

وَلَا تَجْعَلُوا مَعَ اللَّهِ إِلَٰهًا آخَرَ ۖ إِنِّي لَكُم مِّنْهُ نَذِيرٌ مُّبِينٌ 

„Und setzt neben Allah keinen anderen Gott. Gewiss, ich bin euch von Ihm ein deutlicher Warner.“ (51: 51)

 

In diesen beiden Versen wird der Prophet Gottes - im Anschluss an die vorherigen Hinweise auf die  göttliche Allmacht -angewiesen, die Götzendiener und Ungläubigen zu mahnen. Sie sollen die Anschauung beiseite stellen, dass jemand an der Erschaffung und Planung der Welt durch Gott teilgenommen hätte. Sie sollen sich von den steinernen Götzen und den eingebildeten Göttern abwenden und zu Gott flüchten, damit sie den richtigen Weg durchs Leben finden und nicht von den schlimmen Folgen der Götzenverehrung und des Unglaubens betroffen werden.

                         

Es ist gut sich folgende Wahrheiten bewusst zu machen:

Erstens: Weder Reichtum und Macht noch Freunde und Bekannte sind eine zuverlässige Stütze für den Menschen. Der einzige sichere Zufluchtsort für den Menschen ist Gott.  Daher ist es angemessen nur auf Ihn zu vertrauen.

Zweitens:  Die Propheten sollten nicht nur die Menschen zum Glauben an Den Einen Gott aufrufen und sie zu guten Werken anregen, sondern sie waren auch verpflichtet, sie zu mahnen und vor den Folgen falscher Denkweisen und hässlicher Taten zu warnen.

                                      

 

Und nun besprechen wir noch die Verse 52 und 53 der Sure Dhariyat:

 

كَذَٰلِكَ مَا أَتَى الَّذِينَ مِن قَبْلِهِم مِّن رَّسُولٍ إِلَّا قَالُوا سَاحِرٌ أَوْ مَجْنُونٌ

 “(O Prophet) So (wie sie dich der Lüge bezichtigen)  kam auch zu denjenigen, die vor ihnen waren, kein Gesandter, ohne dass sie (von ihm gesagt hätten:) `Ein Zauberer oder ein Besessener`.“ (51: 52)

 

أَتَوَاصَوْا بِهِ ۚ بَلْ هُمْ قَوْمٌ طَاغُونَ 

„Haben sie (die Ungläubigen, die es im Laufe der Geschichte gab)  es denn einander eindringlich empfohlen (die Propheten auf diese Weise zu behandeln)? Nein! Vielmehr sind sie ein das Maß (an Frevel) überschreitendes Volk.“ (51: 53)

                             

Beim letzten Mal haben wir erfahren, dass Pharao dem Propheten Moses vorwarf, er sei nur ein Zauberer oder er sei ein Besessener. Er wollte damit erreichen, dass das Volk von dem Gesandten Gottes Abstand nimmt. In den obigen Versen wird daran erinnert, dass nicht nur der Prophet Moses verleumdet wurde, sondern alle Propheten, die im Laufe der Geschichte von Gott ausgesandt wurden.

Dieses Verhalten war derartig unter den verschiedenen Völkern üblich, dass es den Anschein hat, als ob  jedes Volk es einem anderen Volk dringend empfohlen hätte, Propheten Gottes auf diese Weise zu verleumden.  Aber es verhielt sich anders. Denn in Wahrheit hat jedes Volk, welches seinen Propheten der Lüge bezichtigte und verleumdete, dies aufgrund der eigenen rebellischen Haltung gegenüber der Wahrheit getan. Dies war jedes Mal der eigentliche Grund,  weshalb diese Völker die Freunde Gottes mit einem solchen Verhalten aus der Arena vertreiben wollten. Wenn sie nicht die Propheten selber vernichten konnten, so wollten sie wenigstens deren Ansehen zugrunde richten.

 

Wir sehen:

Erstens: Wir sollten uns nicht vor den Sticheleien und den üblen Äußerungen von Gegnern fürchten und deshalb einen Rückzug machen. Waren doch auch die Propheten Gottes immer allen möglichen Verleumdungen ausgesetzt.

Zweitens: Die Rebellion gegenüber der Wahrheit sowie Maßlosigkeit und Hochmut lassen den Menschen so sehr  zum Gegner der Gesandten Gottes werden, dass sie behaupten diese seien Hexenmeister oder verhext.

Tags