Mrz 13, 2022 08:59 CET

Wir setzen die Erläuterungen zur Sure 52, Sure Tur, bei deren Versen 22 bis 24 fort. Sie enthalten Folgendes:

(52: 22- 31) 

 

وَأَمْدَدْنَاهُم بِفَاكِهَةٍ وَلَحْمٍ مِّمَّا يَشْتَهُونَ

 „Und Wir versorgen sie reichlich mit Früchten und Fleisch von dem, was sie begehren.“ (52: 22)

 

يَتَنَازَعُونَ فِيهَا كَأْسًا لَّا لَغْوٌ فِيهَا وَلَا تَأْثِيمٌ

„Sie greifen darin untereinander nach einem Becher, der nicht zu unbedachter Rede verleitet und in dem nichts Sündhaftes steckt.“ (52: 23)

 

وَيَطُوفُ عَلَيْهِمْ غِلْمَانٌ لَّهُمْ كَأَنَّهُمْ لُؤْلُؤٌ مَّكْنُونٌ

„Und unter ihnen gehen (um sie zu bedienen) Jünglinge umher, als wären sie wohlverwahrte Perlen.“ (52: 24)

                                                         

Bereits in den vorherigen Versen hat Gott über die Paradiesgaben gesprochen, und hier geht es um die Bewirtung mit paradiesischen Speisen und Getränken. Für die Paradiesbewohner stehen alle möglichen Früchte bereit. Sie erhalten jederzeit jede Obstsorte, die sie sich wünschen; dies im Gegensatz zum diesseitigen Leben, wo die Ernte einer Frucht davon abhängt, in welchem Gebiet sie wächst, und in welcher Jahreszeit sie pflückreif ist. Nicht nur eine Vielfalt von Früchten steht den Paradiesbewohnern zur Verfügung sondern auch proteinhaltige Nahrung: das Fleisch von Vögeln, Fischen und Vierbeinern – was sie nur möchten. Es bestehen keine Einschränkungen.

Natürlich darf es nicht an Getränken fehlen. Die Paradiesbewohner reichen einander einen köstlichen Trunk. Dieser bereitet ihnen einen Hochgenuss ohne wie der irdische Wein ihnen zu schaden, sie in einen Rausch versetzen und zu sinnlosem Gerede und zu Sünden und hässlichem Verhalten zu verleiten.

Zudem stehen schöne Jünglinge bereit, um die Paradiesbewohner mit dem, was sie speisen und trinken möchten, zu bedienen, so dass sie keinerlei Mangel verspüren.

                     

An der obigen Stelle in der Sure Tur wird verheißen:

Erstens: Die Speisen und Getränke des Paradieses sind von großer Vielzahl und Vielfalt, und die Paradiesbewohner können selber wählen, worauf sie Appetit haben. Ihre Nahrung wird nicht eintönig sein und ihnen keinen Überdruss bereiten.

Zweitens: Wer sich im Leben von unsinnigem und hässlichem Tun ferngehalten hat, darf im Paradies leben, dessen Bewohner sich durch dieselbe Eigenschaft auszeichnen.

Drittens: Der Paradieswein ist frei von den Schäden, die alkoholhaltige Getränke verursachen. Der Paradieswein macht nicht betrunken. Er führt nicht zu unsinnigem Gerede und verleitet den Menschen nicht zu unwürdigem und sündigem Tun.

 

Wir betrachten nun die nächsten vier  Verse der Sure Tur, nämlich die Verse 25 bis 28:

 

 

وَأَقْبَلَ بَعْضُهُمْ عَلَىٰ بَعْضٍ يَتَسَاءَلُونَ

„Und sie wenden sich einander zu und fragen sich gegenseitig (über ihr Leben).“ (52: 25)

 

قَالُوا إِنَّا كُنَّا قَبْلُ فِي أَهْلِنَا مُشْفِقِينَ

„Sie sagen: `Gewiss, früher (auf Erden) waren wir inmitten unserer Angehörigen besorgt (und mahnten sie wegen der Strafe Gottes)`.“ (52: 26)

 

فَمَنَّ اللَّهُ عَلَيْنَا وَوَقَانَا عَذَابَ السَّمُومِ

„`Da erwies Allah uns eine Wohltat und bewahrte uns vor der Strafe des glühenden Windes`.“ (52: 27)

 

إِنَّا كُنَّا مِن قَبْلُ نَدْعُوهُ ۖ إِنَّهُ هُوَ الْبَرُّ الرَّحِيمُ

„`Denn früher pflegten wir Ihn anzurufen. Gewiss, Er ist ja der Gütige und Barmherzige`.“ (52: 28)

 

Diese Verse verweisen auf die  Gespräche unter den Paradiesbewohnern. Einige ihrer Gespräche drehen sich um ihre Vergangenheit und darum, welche guten Werke sie im Leben vollbracht haben, so dass Gott ihnen das Paradies bescherte. Eine der wichtigen Antworten auf diese Frage hat mit der Besorgnis für ihre Familie zu tun. Die Paradiesbewohner sind ihrer Pflicht gegenüber den Eltern, dem Ehepartner und den Kindern richtig nachgekommen und sie haben sich so gut sie konnten angestrengt, deren Abweichen vom Weg der Wahrheit zu verhindern. Sie haben sich nicht nur selber vor der Sünde gehütet, sondern sich große Mühe gegeben, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie gläubig und rechtschaffen werden.

Es liegt auf der Hand, dass Gott dieses liebevolle Vorgehen belohnt. Dank der Huld Gottes wird die Familie der Gläubigen im Paradies zusammen sein dürfen und gemeinsam Rettung vor dem Feuer der Hölle finden.

                                 

Wir können aus diesen Versen ableiten:

Erstens: Die Besorgnis und die liebevolle Bemühung um die Familie, welche zur korrekten Erziehung der Kinder führt, ist der Schlüssel zum Paradies. Dieser Charakterzug lässt sowohl den Menschen selber als auch seine Kinder zu Paradiesbewohnern werden.

Zweitens:  Die Paradiesbewohner betrachten das Eden als eine Huld und Gnade Gottes an sie und nicht als Lohn für ihre Werke, die im Verhältnis  zu den endlosen Gaben Gottes geringfügig sind.

 

Wir wenden uns den Versen 29 bis 31 zu:

 

فَذَكِّرْ فَمَا أَنتَ بِنِعْمَتِ رَبِّكَ بِكَاهِنٍ وَلَا مَجْنُونٍ

 „So (o Prophet!) ermahne (die Menschen nur); du bist ja durch die Gunst deines Herrn weder ein Wahrsager noch ein Besessener.“ (52: 29)

 

أَمْ يَقُولُونَ شَاعِرٌ نَّتَرَبَّصُ بِهِ رَيْبَ الْمَنُونِ

„Oder sagen sie (die Ungläubigen) etwa: `(Er ist) ein Dichter, gegen den wir die (Unglücks)fälle der Zeit und den Tod  abwarten`?“ (52: 30)

 

قُلْ تَرَبَّصُوا فَإِنِّي مَعَكُم مِّنَ الْمُتَرَبِّصِينَ

„Sag (ihnen): Wartet ab! Ich gehöre mit euch zu denjenigen, die abwarten (ihr wartet auf meinen Tod und ich warte auf den Sieg über euch).“ (52: 31)

 

Nach dem Hinweis auf die Gaben des Paradieses fordert Gott den Propheten auf, dass er die Menschen immer an das Jenseits erinnern soll, damit sie es nicht bei ihren irdischen Beschäftigungen vergessen.

Allerdings haben die Götzendiener den Propheten wegen dieser Mahnungen als Wahrsager abgetan und behauptet, er stünde mit den Geistern in Verbindung, sei von ihnen besessen und würde von ihnen Mitteilungen über die Zukunft erhalten.

Aber Gott dementiert dies. Er versichert, dass der Prophet, dank der göttlichen Offenbarung und als Sein Gesandter, Wissen über die Zukunft besitzt und dieses mitteilt, und dass er  weder ein Wahrsager noch ein Besessener ist. Ebensowenig ist er ein Dichter. Vielmehr vermittelt er das Wort Gottes. Was er verkündet sind keine persönlichen Gedanken und Phantasien, die verhallen, wenn er stirbt. Er ist weder ein Wahrsager noch ein Dichter, an dessen Stelle nach seinem Tod andere Wahrsager und Dichter treten würden.

                                

Es lässt sich weiterhin dazu sagen:

Erstens: Die Feinde der Propheten haben immer versucht, die anderen von den Gesandten Gottes fernzuhalten, indem sie sie verleumdeten und  fälschlich mit Dichter oder Wahrsager betitelten.

Zweitens: Die Islamfeinde hofften, dass mit dem Verscheiden des Propheten das Licht des Islams erlöschen würde. Aber Gott wollte, dass dieses Licht immer weiter leuchtet. Wir sehen ja heute, dass trotz aller Intrigen der Islam immer mehr Verbreitung auf der Welt findet. 

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