Jun 29, 2021 02:21 CET
  • Deswegen „Ewiges Wunder“ (14 -   Wogen, unsichtbare)

Wasser ist ein vitales Element für alle Lebewesen. In der Islamischen Kultur ist es Wahrzeichen des Lebens, Mittel zur Reinigung, öffentliches Eigentum und das beste Getränk.

 

Das arabische  Wort Ma` für Wasser kommt 59 Mal im Koran vor. Und immer wieder wird Wasser als Ursprung des Lebens vorgestellt wie im Vers 30 der Sure 21(Anbiya):

Da haben Wir ... aus dem Wasser alles Lebendige gemacht.

                                

Der Prophet Gottes (S) hat Wasser das beste Getränk im Diesseits und Jenseits genannt (siehe Bihar ul Anwar, Bd. 66, S.56) und sein Nachkomme Imam Ridha hat den Geschmack von Wasser als den Geschmack des Lebens bezeichnet (ebenda, Bd.49, S.99)

Der Koran macht über das Salz- und Süßwasser eine Aussage, welche die Wissenschaftler verwundert hat.  In dem Vers 53 der Sure 25 ( Furqan) heißt es nämlich:

Und Er ist es, Der den beiden Meeren freien Lauf lässt: Das eine ist süß und erfrischend, das andere salzig und (auf der Zunge) brennend. Und Er hat zwischen ihnen beiden ein trennendes Hindernis und eine verwehrte Absperrung errichtet.

Es steht einiges über die Meere im Koran, was die Menschheit erst Jahrhunderte später festgestellt hat. In dem Vers 61 der Sure 27 wird darauf hingewiesen, dass die Schranke zwischen dem Süß- und Salzwasser ein Zeichen für die Macht Gottes ist. und es heißt dort:

Oder (ist besser) Wer die Erde zu einem festen Grund gemacht und Flüsse durch sie gemacht und festgegründete Berge (auf) ihr gemacht und zwischen den beiden Meeren eine Schranke gemacht hat? Gibt es denn einen (anderen) Gott neben Allah? Aber nein! Die meisten von ihnen wissen nicht.

Und im Vers 12 der Sure 35, Fatir, steht:

Nicht gleich sind die beiden Meere: dies ist süß, erfrischend und angenehm zu trinken; jenes ist salzig und (auf der Zunge) brennend. Und aus allen (beiden) esst ihr frisches Fleisch und holt Schmuck heraus, den ihr anlegt. Und du siehst die Schiffe, wie sie es durchpflügen, damit ihr nach etwas von Seiner Huld trachtet, und auf dass ihr dankbar sein möget!

Mit Weiterentwicklung der Wissenschaft hat man festgestellt, dass sich tatsächlich an den Küsten das Süßwasser nicht mit dem Salzwasser vermischt, denn das spezifische Gewicht des Süßwassers beträgt weniger als das des Salzwassers. So kommt es, dass  das Süßwasser über dem Salzwasser liegt und beide durch eine gemeinsame Grenze voneinander getrennt bleiben. 

In der Nähe der Küsten sind die meisten Meereslebewesen zu finden. Dieses Gebiet reicht bis zu einer Tiefe von 200 m und erhält Sonnenlicht. Algen, Weichtiere und Fische können sich in diesem Lebensraum gut entfalten und liefern dem Menschen wichtige Nahrungsressourcen und die Sedimente sind unterschiedlicher Beschaffenheit ebenso wie der Metallgehalt im Wasser verschieden ist.

 Es gibt verschiedene Beispiele für Meere mit Salzwasser die verschiedene Beschaffenheit haben und sich nicht miteinander vermengen. Zum Beispiel das Rote Meer und der Indische Ozean. Der Salzgehalt des Roten Meeres ist größer als der des Indischen Ozeans und das Wasser ist wärmer. Sie werden durch Wassermassen voneinander getrennt die  Durchschnittswerte der Beschaffenheit der  beiden Meere aufweisen. 

In Wahrheit bestehen die Ozeane aus mehreren Meeren, mit unterschiedlicher Temperatur und Zusammensetzung und Lebensbedingungen und es gibt eine unsichtbare Grenze zwischen ihnen, die eine Vermischung ihres Wassers verhindert.  Im 20. Jahrhundert hat man anhand von Satellitenbildern dieses Phänomen erkannt. Die Ozeanologen haben den Farbunterschied zwischen den Ozeanen beobachtet  und untersucht und dabei festgestellt dass die Ozeane in Wahrheit aus mehreren miteinander verbundenen Meeren bestehen und keines  dieser Teilmeere über seine  jeweilige Grenze hinausgeht und sich mit den anderen vermischt.  Es existiert nämlich eine physikalische Kraft namens Oberflächenspannung  die verhindert, dass zwei Meeresteile mit verschiedenen Eigenschaften sich vermengen. Diese  Oberflächenspannung die bei Wassermengen mit unterschiedlicher Dichte entsteht, fungiert wie eine dünne Wand zwischen den Meeren und verhindert ihre Vermischung auch bei hohem Wellengang und trotz  starker Strömungen.

Der französische Wissenschaftler Dr. Maurice Bucaille sagt: „Keiner der Verse im Koran über die Meere  deckt sich  mit den Ansichten, Legenden und dem Aberglauben zur Zeit der Offenbarung des Korans. Die Verse im Koran, in denen es um die Ozeane und Meere geht, regen zum Nachdenken an und sind Zeichen für die göttliche Macht.... Heute weiß man dass sich das Salzwasser der Meere nicht sofort mit dem Süßwasser der großen Flüsse vermischt.  Einige denken, dass der Koran hiermit auf den Euphrat und Tigris hinweist, aber sehr große Flüsse wie der Mississippi und der Jangtse  besitzen ebenso diese Eigenschaft. Diese Verse zählen nicht nur zu den nicht nachahmbaren Wundern sondern machen die  Menschheit auch auf den Nutzen von Süß- und Salzwasser aufmerksam, wie die Korallen und Perlen und weitere wertvolle Dinge, die als Schmuck dienen können. Diese Verse fordern den Leser zum Nachdenken auf.“

                         

Die Verse, die auf die Trennung der Meere hinweisen, enthalten noch mehr tieferes Wissen. Korankommentatoren haben sie auch auf andere Weise gedeutet. Sie sagen: Gott hat das Süßwasser und Salzwasser einander näher gebracht, aber beide nicht miteinander vermischt und dies ist ein Sinnbild für den Unterschied zwischen Gläubigen und Ungläubigen.  Obwohl Gläubige und Ungläubige zusammen auf der Erde leben, stehen sie nicht auf einer Stufe.  Der Gläubige wird im Koran mit köstlichem  Wasser und der Ungläubige mit Salzwasser verglichen, denn sie sind sich hinsichtlich des inneren Wachstums nicht gleich, auch wenn ihr Leben sich in vielen Punkten ähneln mag.  Der Gläubige besitzt ein edles Wesen und wird deshalb ewiges Glück erreichen. Aber der Ungläubige hat sich von der wahren, Gott gegebenen Natur des Menschen abgewandt. Er  betritt den Irrweg und nimmt einen schlimmen Ausgang. Wie Salz- und das Süßwasser haben Gläubige und Ungläubige  vieles gemeinsam, aber ihre Lebensziele gehen weit auseinander.
 

Gott, der Höchsterhabene vergleicht die Taten der Ungläubigen mit einer Fata Morgana. In der Sure 24  (Nur ) Vers 39 spricht Er:

Die Werke derjenigen aber, die ungläubig sind, sind wie eine Luftspiegelung in einer Ebene, die der Durstige für Wasser hält. Wenn er dann dorthin kommt, findet er, dass es nichts ist; aber er findet Allah da, Der ihm dann seine Abrechnung in vollem Maß zukommen lässt. Allah ist schnell im Abrechnen.

Ein dürstender Wüstenwanderer hält eine Fata Morgana für Wasser, aber wenn er an der Stelle angelangt, wo er Wasser vermutet hat, findet er nichts vor. Die Ungläubigen, die nicht das Licht des Glaubens nutzen, bringen in einer großer Dunkelheit zu.

                  

Die Sure Nur vergleicht die Finsternis, in der sich die Ungläubigen befinden, mit dem Dunkel tief unten im Ozean.  Tief unten in den Ozeanen ist es stockfinster. Etwa 3 bis zu 30 Prozent des Sonnenlichtes werden von der Meeresoberfläche reflektiert und in einer Tiefe von 200 m sind alle Farben des  Lichtspektrums bis auf das Blau absorbiert worden. 

Genauer gesagt heißt es in dem Vers 40 dieser Sure 24 über die Ungläubigen:

Oder (sie sind) wie Finsternisse in einem abgrundtiefen Meer, das von Wogen überdeckt ist, über denen (nochmals) Wogen sind, über denen (wiederum) Wolken sind: Finsternisse, eine über der anderen. Wenn er seine Hand ausstreckt, kann er sie kaum sehen. Und wem Allah kein Licht schafft, für den gibt es kein Licht.

Die Erwähnung von zwei Arten von Wogen in den Meeren hat Denker und Wissenschaftler verwundert. Tatsächlich hat man dank moderner Technologie und  moderner Tiefseeschiffe  festgestellt, dass im Ozean zwei Arten von Wogen entstehen und zwar wegen der unterschiedlichen Konzentration der unteren Wassermassen im Vergleich zu den Wassermassen an der Oberfläche: Die Wogen der unteren Teile der Ozeane sind wegen der Dunkelheit nicht sichtbar. Es ist so, als ob die unteren und oberen Wogen übereinander geschichtet wären. Der Ozeanologe Professor  Dogaru  hatte immer gemeint, durch den Fortschritt der Wissenschaft wäre die Religion entbehrlich geworden, aber als er den obigen Vers in der Sure Nur hörte, in dem über die Existenz von Wogen in der Tiefe des  Ozeans die Rede war, stellte er fest, dass dies nicht aus dem Munde eines Menschen stammen kann und ein Beweis für die Unnachahmbarkeit  des Islams ist.  

In der Tat sollte man sich fragen: Konnte ein Mensch der vor mehr als 1400 Jahre in der dürren Wüstenlandschaft der arabischen Halbinsel lebte von  Wogen in der Tiefe der Ozeane sprechen, ohne von Gott Wissen darüber erhalten zu haben?  Muss man in diesem Moment nicht  den Koran bewundern und über den folgenden schönen Vers 190 in der Sure 3 (Al-i Imran)  nachdenken? In diesem Vers heißt es:  

In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Nacht und Tag liegen wahrlich (deutliche)  Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen.

 

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