Apr 11, 2018 18:45 CET
  • Spirituell gesund (9)

Diesmal geht es um das positive Denken als ein wichtiger Faktor für spirituelles Wohlbefinden.

Alle sind zu diesem neuen Teil unseres Beitrages "spirituell gesund" eingeladen. Spirituelle Gesundheit besteht in der Zuversicht und der geistigen und seelischen Ruhe ,die dem Glauben an eine höhere Macht , die von den stofflichen Faktoren verschieden ist, und dem Vertrauen in diese Macht entspringen.  Ein bedeutender Faktor der spirituellen Gesundheit, ist die Beseitigung von Depressionen. In unserer Zeit ist die Depression Ursache  für Unfähigkeit und  Mangel an Gesundheit überall auf der Welt. Millionen von Menschen leiden unter diesem Übel. Die Psychiater sagen, dass diese Krankheit vor allem durch negatives Denken verursacht wird.  Leute, die im Leben ständig negative Gedanken im Kopf hegen, werden viel früher und viel stärker als normal von Depressionen befallen. Depressive Menschen verlieren die Hoffnung auf alles  und dieser Zustand  führt zu ihrer Schwächung, zur Bekümmernis und zu körperlichen und seelischen Leiden.  Einer der wichtigsten Wege zur Vorbeugung und sogar zum Sieg über die Depression  ist, im Zusammenhang mit der spirituellen Gesundheit, die Befreiung des Gemüts von negativen Gedanken und demgegenüber das Hervorrufen einer  positiven und Hoffnung spendenden Denkweise.  Menschen, die positiv denken  sind im Vergleich zu anderen körperlich und seelisch gesünder. Sie sind  munterer und empfinden mehr Lebensgenuss. 

         

 

Die  Psychologie fordert heute die Menschen auf, positiv zu denken, damit sich ihre Lebensqualität verbessert. Jedoch bereits vor 1400 Jahren hat die Heilige Lehre des Islams diese Empfehlung gegeben. Wir finden in den Quellen dieser Religion zahlreiche Koranverse und Überlieferungen angeführt, die alle Menschen dazu auffordern positiv zu denken . Die Großen unserer Religion haben das positive Denken vorgelebt und sind die besten Vorbilder dafür. Zainab, die Schwester Imam Husains (gegrüßet seien sie) hat nach dem Märtyrertod ihres Bruders , den sie miterlebt hatte, denjenigen, die sie in der Gefangenschaft herabsetzen und sie als besiegt hinstellen wollten, wie folgt geantwortet:

"Ich habe nur Schönes erlebt." 

 

Im Koran treffen wir eindeutig positives Denken an. Ein Beispiel ist die Sure Duha , Sure 93. Sie spricht über die großen Schwierigkeiten, mit denen der Prophet (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) zu kämpfen hatte und zugleich stärkt sie den Propheten mit Zuversicht, indem sie  die vielen Gaben nennt, die Gott ihm zukommen ließ. Auf diese Weise gewinnt der Prophet durch diese Sure neue Energie, um  seine Sendung und die Pflicht der Rechtleitung der Menschen zu erfüllen. 

Wir können auch gemäß dem Koran den Propheten Jospeh als ein Vorbild für positives Denken betrachten. Trotz all der Härten, die er erduldet hat und an denen seine Brüder schuld waren, hat er, als er mit seinem Vater nach langen Jahren der Trennung zusammentraf, sich nicht beklagt, sondern  alles aus einem positiven Blickwinkel betrachtet und gesagt,  was im Vers 100 der Sure 12 (Yusuf) verbrieft steht:

 

"O mein lieber Vater, das ist die Deutung meines Traumes von zuvor. Mein Herr hat es wahr gemacht. Und Er hat mir Gutes erwiesen, als Er mich aus dem Gefängnis herauskommen ließ und euch aus dem nomadischen Leben hierher brachte, nachdem der Satan zwischen mir und meinen Brüdern (zu Zwietracht) aufgestachelt hatte. Gewiss, mein Herr ist feinfühlig (in der Durchführung dessen), was Er will (und als geeignet betrachtet). Er ist ja der Allwissende und Allweise."

 

                       

 

Menschen, die positiv denken, bewahren das Gefühl, dass sie viele Segensgaben erhalten haben und danken ihrem Herrn dafür.  Anstatt wegen Dingen, die ihnen fehlen undankbar zu sein, sehen sie das, was sie besitzen und wissen es zu schätzen. Daher sind sie immer fröhlich und erfreuen sich innerer Ruhe.

Menschen die positiv denken, vergleichen ihr Leben mit anderen, die es weniger gut haben und werden sich dabei der Gaben bewusst, die sie selber besitzen und andere nicht. Während sie Gott für die Gaben, die sie erhalten haben, danken, sind jene ständig undankbar, die  negativ denken, denn sie vergleichen sich immer mit denen, die mehr als sie besitzen und ihr Geist kommt nicht zur Ruhe. 

 

 Imam Ali hat gemäß Brief 69 im Nahdsch-ul Balagheh an Harith Hamdani diesen eingeladen positiv zu denken und ihm geschrieben: "Schaue oft auf die, gegenüber denen du einen Vorzug genießt, denn das bedeutet Dankbarkeit für Segen."

 

Imam Sadschad  spricht in seiner Gebetssammlung Sahifa Sadschadiya davon,  dass er sich selber versunken in die göttlichen Gaben sieht und dankt dafür. Im 15.Satz seines 49. Gebet heißt es :Dies ist jemand, der sich zu der Fülle der Segensgaben (seitens dir, o Gott) bekennt."  Die Anhänger dieses Imams und des Islams  sollten  sich also das, was sie an Segen besitzen vor Augen halten und auf diese Weise zunehmend ein positives Denken entwickeln.

positives Denken

 

Ein Mensch der positiv denkt, zeichnet sich auch dadurch aus, dass er  niemals im Leben die Hoffnung aufgibt.  Inmitten einer düsteren Nacht denkt er an den Tagesanbruch  und ist sich sicher, dass die Sonne wieder aufgehen wird.  Gott hat Menschen, die hoffen, angespornt und  er hat an verschiedenen Stellen  versprochen, dass den Schwierigkeiten, Erleichterungen und Lösungen folgen werden. Zum Beispiel in dem Vers 7 der Sure 65 (Talaq), wo es wie folgt heißt: " Allah wird nach jeder Schwierigkeit Erleichterung schaffen."

Gott der Höchsterhabene hat also allen Menschen klar verheißen, dass jeder Härte und jedem Engpass  ganz gewiss wieder Erleichterung folgen wird. Das ist genau das, wovon Menschen, die positiv denken, überzeugt bleiben. Auf  diese Weise können sie nicht nur ihre spirituelle Gesundheit bewahren, sondern auch  höhere Stufen erreichen.

 

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