May 05, 2021 02:54 CET
  • Deswegen „Ewiges Wunder“ (6 – magnetische Kräfte ) 

...auf dass ihr Erbarmen finden möget!“

 

In der Sure 6 lesen wir im Vers 155: Und dies ist ein Buch, das Wir (als Offenbarung) hinabgesandt haben, ein gesegnetes (Buch). So folgt ihm und seid gottesfürchtig, auf dass ihr Erbarmen finden möget!

Gott der Gütige hat durch Aussendung seines Letzten Gesandten  Seine Barmherzigkeit an den Weltenbewohnern vollendet und in Form eines Buches namens Koran den Weg zu wahrem Glück gezeigt. Im Koran stehen Gebote, gottesdienstliche Handlungen, moralische Prinzipien und Lebensregeln und weitere Dinge, die den Menschen zum Wohl gereichen. Indem er den Koran herabsandte, hat Gott den letzten Beweis für die Menschheit geschickt. Der Koran legt wie kein anderes Buch für alle Bedürfnisse des Menschen eine Lösung vor. Sowohl sein schöner literarischer Rahmen als auch sein einmaliger Inhalt zeigt, dass dieses Buch nicht von einem Menschen geschrieben wurde. Vielmehr ist es ein ewiges Wunder von überirdischem Ursprung.  

                     

Ein Wunder ist ein außergewöhnliches Geschehen. Es  ist nicht mit den natürlichen Gesetzen und irgendeiner Erfahrung vereinbar und erregt daher Erstaunen.  Ohne Erlaubnis Gottes, des Herrn der Welten, kann niemand ein Wunder vollbringen. Mit anderen Worten: Solange die überirdische Macht nicht mitwirkt, sind solche außergewöhnlichen Ereignisse niemandem möglich. Wenn also jemand ein Wunder bewirkt kann es ein Beweis für seine Wahrhaftigkeit sein. Jeder verständige Mensch wird dies bestätigen.

Zu Lebzeiten eines Propheten Gottes konnten alle in seinem Volke die göttlichen Wunder sehen und dennoch haben viele von ihnen sie geleugnet und auf diese Weise haben sie nicht zur Wahrheit gefunden. Die verständigen Menschen haben jedoch die Wunder der Propheten anerkannt. Gemäß der Weisheit Gottes wurde jeder der Propheten mit Wundern ausgestattet, die den Bedingungen ihres Zeitalters angepasst waren. Die Wunder mussten das Wissen und die Fertigkeiten, die es in dem jeweiligen Zeitalter gab, überragen.

Entsprechend diesem allgemein gültigen Gesetz bestand das Wunder des Propheten Moses darin, dass sein hölzerner Stab von Gott durch ein Wunder in eine große Schlange verwandelt wurde. Zur Zeit des Moses (F) stand ja die  Zauberei hoch im Kurs. Diejenigen, die sich auf die Zauberei spezialisiert hatten, erkannten angesichts des Wunders, welches Moses mit Erlaubnis Gottes vorführte, sofort, dass es keine Zauberei sondern ein Geschehen ist, gestützt auf eine überirdische Macht.  Sie bekannten sich zu Gott und warfen sich vor ihm nieder, obwohl der Pharao ihnen mit dem Tod gedroht hatte.

Zu Lebzeiten von Jesus (Friede sei mit ihm) hatte die Medizin große Fortschritte im Vergleich zu früher gemacht. Im damaligen Syrien und in Palästina konnten einige Ärzte schlimme Krankheiten heilen. Gott verlieh Jesu (F) daher die Fähigkeit Wunder zu bewirken, welche jenseits der Heilmethoden der Ärzte lagen. So konnte Jesus mit Gottes Erlaubnis Tote zum Leben erwecken und als unheilbar geltende Krankheiten heilen und Blindgeborene wieder sehend machen. Das waren Dinge, welche kein Arzt hatte bewirken können.

Unterdessen waren die  Bewohner der Arabischen Halbinsel in der vorislamischen Zeit  für ihre Redekunst und Dichtung bekannt. Daher war es Gottes Wille, dass Sein Letzter Gesandter, Prophet Mohammad (S) ein sprachliches Wunder überbringt, nämlich den Koran, damit sich die arabischen Beduinen angesichts der literarischen Größe und Schönheit des Korans zum Islam bekennen.

Ibn Hischam berichtet: „Einmal waren des Nachts Abu Sufyan, Abu Dschahl und Akhnas getrennt voneinander und ohne einander zu bemerken, heimlich in die Nähe des Hauses des Propheten Gottes gekommen, um der Verlesung der schönen Koranverse zuzuhören.  Auf der Rückkehr stießen sie aufeinander. Da tadelten sie einander dafür, dass sie den Koranversen zugehört hatten und schworen sich gegenseitig, nicht mehr dem Hause des Propheten nahezukommen. Aber die wunderbaren und faszinierenden Verse des Korans  riefen sie wieder zu sich, so dass sich jeder von ihnen in der nächsten Nacht wieder einzeln in die Nähe des Hauses des Propheten begab, um heimlich dem Koran zuzuhören. Auch diesmal begegneten sie sich auf der Rückkehr. So ging es drei Nächte lang, bis die drei schließlich ein festes Bündnis schlossen, dass sie sie nicht mehr am Haus des Propheten einfinden werden, um den Koranversen zu lauschen.“

Mit den Worten des ägyptischen Denkers Dr. Taha Husain: "Die Wunderkraft des Korans ist etwas, welche das Herz wahrnimmt und anerkennt, aber die Feder und Zunge nicht zu beschreiben vermag!"

                         

Man achte darauf, dass der Prophet des Islams mit Gottes Erlaubnis noch andere Wunder vollbracht hat, wie die  Spaltung des Mondes oder die  Lobpreisung Gottes durch Kieselsteine, die auf seinen Befehl erfolgte. Sein größtes Wunder aber ist der Heilige Koran. Die anderen Wunder waren wie die der anderen Propheten vorübergehender Natur. Es liegt auf der Hand, dass ein Wunder, das in der Vergangenheit zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen ist, von den nachfolgenden Generationen nicht mehr miterlebt werden kann und die Berichte darüber mit der Zeit abgeändert oder angezweifelt worden sind. Damit aber verlieren diese Wunder für diejenigen, die sie nicht aus der Nähe erlebt haben, ihre unbestreitbare Beweiskraft.  Das Wunder des Letzten Propheten Gottes muss also ewig und beständig sein und laufend auch in Zukunft den Beweis liefern.

Der Koran weist diese Eigenschaft auf. Er ist nicht nur für die vorherigen sondern auch für die kommenden Generationen  immerwährender Beweis und klares Zeugnis. Zudem wird sein Wundercharakter parallel zu den Fortschritten in der Wissenschaft und Technologie immer deutlicher. 

Muslimische Gelehrte haben verschiedene Formen von Wundern am Koran entdeckt.  Der Gelehrte Dschelaleddin Suyuti unterscheidet dabei zwei Kategorien: die mit den Sinnen und die mit dem Verstand wahrnehmbaren Wunder.  Er sagt: „Die mit den Sinnen wahrnehmbaren Wunder gehören zu den vorhergehenden Propheten. Da jedoch der Prophet des Islams zur Rechtleitung aller Menschen ausgesandt wurde, ist sein Wunder ein ewiges Wunder, welches mit dem Verstand wahrnehmbar ist und dieses Wunder ist der Koran“.  Imam Fachr al Radhi erklärt:  „Die Wunder des Korans  bestehen in seiner Eloquenz,  seinem Stil und seiner Reinheit von jedem Makel.“ Ibn Atiya sieht das Wunder des Korans in seiner sprachlichen Ordnung und der Wahrheit seiner Bedeutung.

Zu den hervorragenden Merkmalen und Vorzügen des Korans gehört, dass er dafür gewährleistet, die Menschen in Richtung Vollkommenheit und Glück zu lenken. Der bekannte Physiker Albert Einstein hat gesagt: „Der Koran ist kein Buch für Algebra, Geometrie oder Arithmetik, sondern eine Zusammenstellung von Gesetzen, die den Menschen auf den geraden Weg lenkt; den Weg, den die größten Philosophen der Welt nicht festzulegen und zu definieren vermögen. So hat dieses Himmelsbuch den widerspenstigen und mörderischen Arabern aus der vorislamischen Zeit der Unwissenheit den Weg gewiesen, sie aus der Götzenverehrung und aus moralischer Verdorbenheit befreit und in kurzer Zeit  dem Krieg, Vandalismus und Aberglauben ein Ende bereitet. Der Koran hat aus ihnen ein Volk gemacht, welches Jahrhunderte lang eine hohe Kultur, eine glänzende Geschichte und hohe moralische Tugenden besaß. Die frühislamische Geschichte ist voller mutiger Taten und Opferbereitschaft eines Volkes, welches dank der Lehren des Korans die große islamische Zivilisation gründete. Durch die Rechtleitung des Korans wurden die Herzen, aus dem Dunkel der Unwissenheit kommend, mit dem Licht des Wissens, der Vernunft und Weisheit erhellt und durch den Glauben an den Einen Gott und durch die Standhaftigkeit auf dem Wege Gottes miteinander verbunden.“

                       

Der Koran führt selber einen Beweis für seinen Wundercharakter an. An einer Stelle weist er darauf hin, dass der Prophet bei niemandem in Lesen und Schreiben unterrichtet wurde. Auch der Prophet selber hat auf diese Wahrheit hingewiesen, dass ihn niemand etwas gelehrt hat. Aber das Buch, das er überbracht hat, ist so reich an Wissen und moralischen und Charakter veredelnden Aspekten, dass es die Aufmerksamkeit vieler Denker und Gelehrter auf sich gezogen hat. Wir wollen dieses Thema beim nächsten Mal fortsetzen.  

 

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